Am 24. November 2022 sollte, organisiert von der Paulus Akademie in Zürich, die demokratische Werte vertritt und sich als ein Ort des Dialoges sieht, das stattfinden, was es zu «Corona-Zeiten» kaum gab: Eine Standortbestimmung zu den Geschehnissen der vergangenen zweieinhalb Jahre, unter Beleuchtung der Rolle der Pharmaindustrie während der «Pandemie». Geplant war, dass vier Teilnehmer mit unterschiedlichen Meinungen und unterschiedlichem beruflichen Hintergrund einen kritisch konstruktiven Dialog führen sollten. Leider kam es anders.
Ein Vertreter eines grossen Schweizer Pharmaverbandes hatte seine Teilnahme zum Vorhinein zurückgezogen. Fabian Molina trat von seiner Teilnahme wenige Stunden vor Beginn der Podiumsdiskussion zurück. In beiden Fällen war ich selbst der Grund für das Nicht-Erscheinen dieser beiden Personen. Fabian Molina meldete sich mit der Begründung ab, dass ich eine «unseriöse Corona-Leugnerin» sei, die wissenschaftlich unfundierte Behauptungen aufstellt. Ausserdem hätte ich an «rechtsextremen Demonstrationen» teilgenommen, dort Reden gehalten und mich dabei nicht klar vom «rechtsextremen Gedankengut» distanziert.
Wäre es nicht so traurig und würden mich die beleidigenden Anschuldigungen nicht so betroffen machen, müsste ich laut lachen. In der Vergangenheit hätte man mir, berechtigterweise, mangelndes politisches Interesse vorwerfen können. Als Naturwissenschaftlerin hatte ich, wissenschaftlich ausgedrückt, immer etwas den Eindruck, dass bei vielen Politikern, «die Höhe der politischen Karriereleiter positiv korreliert mit einem narzisstischen Verhalten».
Nun aber zurück zu den Anschuldigungen von Fabian Molina. Gerne möchte ich an Sie, Herr Molina die folgenden Fragen richten:
Könnten Sie mir anhand von Beispielen aufzeigen, bei welchen Themen und bei welchen Punkten konkret ich in den letzten zweieinhalb Jahren wissenschaftlich unfundierte Behauptungen aufgestellt habe? All meine Artikel auf meinem eigenen Blog (www.katischepis.ch ) oder auf Medinside waren stets mit zahlreichen Quellen referenziert. Meine Artikel habe ich nach sauberen Recherchen so verfasst, wie ich mir das aus meiner langjährigen Tätigkeit in der Pharmaindustrie gewohnt war. Das Interpretieren von Studien gehörte zu meinem tagtäglichen Business. Haben Sie in meinen Artikeln Fehler entdeckt oder haben Sie sich möglicherweise ganz einfach der nachweislich unqualifizierten Einschätzung des Correctiv-Artikels angeschlossen, der wohl nur dank Bezahlung von grösseren Summen auch noch nach einem Jahr in der Google-Rangliste ganz oben «kleben bleibt»? Haben Sie schon einmal selbst recherchiert, durch welche Organisationen solche «Faktenchecker» finanziert werden? Fühlen Sie sich als kritischer Mensch nicht doch auch ein bisschen bevormundet, wenn uns Staat und die meisten Medien seit «Corona» nicht mehr zutrauen, dass wir uns unsere eigene Meinung selber bilden können, sondern uns, ohne fundierte Expertise, vorschreiben, was «richtig» und was «falsch» ist?
Hinsichtlich Ihres Vorwurfs, dass ich mich nie «klar vom rechtsextremen Gedankengut» distanziert habe, gebe ich Ihnen Recht. Ich habe dies ganz einfach nie getan, weil ich mich in meinem Leben nie von Themen proaktiv distanziere, mit denen ich nachweislich nichts zu tun habe. Haben Sie sich schon einmal öffentlich von der Kinderheirat oder vom Kannibalismus distanziert? Wohl kaum, weil es ganz selbstverständlich ist, dass sie dies beides verurteilen. Ich verurteile grundsätzlich alle Formen des Extremismus. Insbesondere verurteile ich aber das öffentliche Diffamieren von Wissenschaftlern wie mir, die mit haltlosen Argumenten in eine politische Ecke platziert werden, obwohl sie nur nüchtern die Datenlage zu «COVID-Impfstoffen» analysieren und hierbei zum Schluss kommen, dass das Nutzen-Risiko-Profil nicht so positiv sein kann, wie dies öffentlich dargestellt wird.
Wären Sie am Donnerstagabend anwesend gewesen, hätte ich Sie gefragt, was dazu beigetragen hat, dass Sie, als vormalig bekannter Kritiker von Grosskonzernen, in den letzten zwei Jahren das Agieren der Pharmaindustrie zu keinem Zeitpunkt hinterfragt haben. Finden Sie es in Ordnung, dass im vergangenen Winter Kinder und Jugendliche mehrmals wöchentlich Corona-Tests durchführen mussten und dass sie, auch wenn sie völlig gesund waren, bei einem positiven Testergebnis für zehn Tage vom sozialen Leben ausgeschlossen wurden? Ist es für Sie vertretbar, dass mit diesem «Test-Business» Millionen von Schweizer (Steuer-) Franken ausgegeben wurden, obwohl bereits im November 2021 ein Bundesgerichtsurteil aussagte, dass «es gar nicht umstritten und übrigens allgemeinnotorisch sei, dass ein positiver PCR-Test keine Krankheitsdiagnose und für sich allein wenig aussagekräftig sei»?
Weiter hätte mich interessiert, zu erfahren, basierend auf welcher Grundlage Sie im Herbst 2021 als vehementer Verfechter einer Impfpflicht aufgetreten sind, wo doch für alle, die sich mit den zu Grunde liegenden Daten beschäftigt hatten, bekannt war, dass eine Infektionskette durch die «Impfung» nicht unterbrochen wurde und auch keine solide Studie nachgewiesen hatte, dass schwere Krankheitsverläufe bei Geimpften weniger oft auftreten. Bei einer für dieses Argument oft zitierten Studie aus Israel handelte es sich um eine Datenbankanalyse. Sie hatte gezeigt, dass Geimpfte weniger oft mit COVID hospitalisiert wurden als Ungeimpfte. Dies war nur logisch und zu erwarten, da zum Zeitpunkt der Datenerhebung nur Ungeimpfte beim Spitaleintritt mittels PCR auf SARS-CoV-2 getestet werden mussten. Die «Studie» war somit mit einem solch gravierenden systemischen Fehler behaftet, dass ihre Resultate nicht zu gebrauchen waren.
In der Schweiz zeigte sich übrigens, dass, spätestens ab Frühling 2022 vornehmlich (mehrfach) «Geimpfte» mit COVID hospitalisiert wurden. Um diese Tatsache zu vertuschen, stieg in der BAG-Statistik der Anteil von Patienten mit «unbekanntem Impfstatus» in der Folge auf über 70% an, und als auch diese Taktik zu offensichtlich wurde, änderte das BAG die Berichterstattung ganz einfach auf ihrer Webseite.
Da Sie ja doch auch ab und zu an Demonstrationen teilnehmen, würde es mich freuen, Sie bei einer nächsten Kundgebung von «Corona-Skeptikern» als «Ehrengast» zu empfangen. Sie könnten sich hierbei selbst ein Bild davon machen, dass «Corona-Skeptiker», entgegen dem in den öffentlichen Medien verbreiteten Bild, sehr friedliche Menschen ohne jeglichen Hang zu Extremismus sind. Es sind vernünftige Menschen mit Hirn, Herz und Rückgrat, die realisiert haben, dass uns in den letzten zweieinhalb Jahren nicht die Wahrheit erzählt wurde, dass die Gefährlichkeit von SARS-CoV-2 hoch- und die Gefährlichkeit der «Impfung» runtergespielt wurde. Im September 2021 musste die Winterthurer Polizei übrigens die friedlichen Teilnehmer der Kundgebung vor schwarz vermummten «Antifa-Mitgliedern» schützen, die mit Gegenständen von einem Dach auf die Menschenmasse werfen wollten.
Lieber Herr Molina, ich bedaure sehr, dass der von der Paulus Akademie geplante Diskurs nicht wie geplant stattfinden konnte. Wenn ein Thema eine Gesellschaft dermassen spaltet und sogar lang bestehende Freundschaften und Familien zerstört, ist dies ein Zeichen dafür, dass sich eine Seite nicht in der Realität befindet. Um herauszufinden, wer sich in der Realität befindet und wer nicht, sollten die nackten Daten nüchtern betrachtet werden. Jeder sollte darlegen, basierend auf welchen Fakten er seine Meinung gebildet hat. Die Fakten müssen gegeneinander abgewogen und diskutiert werden, so wie dies in der Vergangenheit immer getan wurde.
Lieber Herr Molina, vielleicht mögen Sie sich das Podiumsgespräch in Ruhe anschauen und sich ein Bild davon machen, ob ich wirklich eine «unseriöse Corona-Leugnerin» bin? Mögen Sie die Fakten, auf welchen basierend Sie Ihre Meinung gebildet haben sammeln und uns bei einem nächsten Podiumsgespräch «Rethinking Corona reloaded» darlegen? Ich würde mich über eine friedliche offene Diskussion jedenfalls sehr freuen!
Die Aufzeichnung des Podiumgespräches finden Sie unter dem nachstehenden Link:
Ich wünsche Ihnen eine friedliche, besinnliche und erhellende Adventszeit!
Freundliche Grüsse
Kati Schepis, dipl. pharm. ETH
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